Mittwoch, 3. Februar 2016

Einstufungstest



Nachdem ich am Samstag angekommen bin (das ist erst vier Tage her - Wahnsinn!), hatte ich vorgestern gleich meinen ersten Termin in der Sprachschule: Begrüßung, Organisatorisches, Einstufungstest, Erwartungsabfrage, Werbung für diverse andere Veranstaltungen der Schule etc. - das übliche Brimborium.

Die Schule ist etwa 5 Kilometer von meinem Wohnort entfernt und gut mit dem Zug erreichbar, aber ich beschloss, die Strecke zu Fuß zu gehen. So konnte ich ein paar erste Eindrücke von der Innenstadt bekommen und noch ein bisschen Lesen üben. Das bedeutete in diesem Kontext: Ich entzifferte die Hiragana und Katakana auf Straßenschildern und Reklametafeln und freute mich, wenn ich ein bekanntes Kanji sah, aber zum Erfassen des Gesamtzusammenhangs fehlt noch Einiges. Zum Glück haben hier die meisten Straßenschilder auch lateinische Buchstaben, sonst wäre die Orientierung noch härter geworden, als sie sowieso schon ist.

Der schriftliche Teil des Einstufungstests bestand aus etwa 10 Seiten mit Multiple-Choice-Fragen, bei den meisten Sachen ging es darum, irgendwelche Sätze zu ergänzen - das Ganze komplett in japanischen Schriftzeichen. Das Lesen war für mich wie erwartet noch mühsam - trotz meines "Leseübungsspazier-gangs": Ich kenne die Hiragana/Katakana zwar recht gut, erfasse aber noch nicht mit einem Blick ganze Wörter, sondern taste mich immer von Zeichen zu Zeichen vor - ähnlich wie damals mit der kyrillischen Schrift, aber da war diese Phase viel kürzer. Ich kämpfte mich bis zum Ende der ersten Seite durch, dann kamen so langsam Sachen, von denen ich wusste, dass ich sie noch nicht kannt und sie mir auch nicht irgendwie aus dem Kontext erschließen konnte.
Der mündliche Teil war ein Gespräch, das nach einigen japanischen Höflichkeitsfloskeln auf Englisch stattfand. Die Lehrerin meinte, ich sei kein kompletter Anfänger mehr (immerhin :-)) und hätte schon gute Grundlagen, aber für einen Fortgeschrittenenkurs reiche es natürlich nicht, und sie würde mich in den Anfängerkurs schicken. Lief also wie erwartet.

Gleichzeitig mit mir kamen noch drei weitere Neuankömmlinge: Sophie und Nadine aus Deutschland (die mit mir zusammen den Anfängerkurs bilden) sowie Eugenio, ein Politikwissenschaftler aus Italien, der schon früher einige Zeit in Japan gelebt hat, zu diversen japanrelevanten Themen forscht und sprachlich schon sehr fortgeschritten ist.

Am Kego-Schrein
Uns vier Neuankömmlingen wurde in der Sprachschule ein Mittagessen kredenzt, und danach stand als Abschluss des Einführungstags noch ein Stadtspaziergang durchs Zentrum von Fukuoka auf dem Programm. Wir besichtigten zwar auch einen buddhistischen Tempel und einen Shinto-Schrein, aber der Schwerpunkt lag auf der Erkundung diverser Einkaufs- und Ausgehmöglichkeiten. Ich weiß jetzt also, wo ich nach dem Unterricht was zu Essen herbekomme und wo die größte Buchhandlung Fukuokas ist. Damit bin ich erstmal wunschlos glücklich (und habe gestern dort noch ein paar Japanischbücher gekauft).

Der eigentliche Unterricht begann dann gestern. Meine Eindruck nach den ersten beiden Unterrichtstagen: Nette und sehr kompetente Lehrerin, kollegiale und angenehme Kursatmosphäre, schön straffes Tempo => Ich bin zufrieden. Dazu schreibe ich mehr in einem eigenen Post.



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